Archive for Dezember, 2006

Engpässe in der lungenfachärztlichen Versorgung in Neukölln

Sonntag, Dezember 17th, 2006

Aufgrund der aktuellen Überlastungssituation in Neukölln, die durch den Umzug der Kollegen Fritzsche und Schulze nach Lichterfelde bzw. Zehlendorf entstanden ist, sind längere Wartezeiten auf einen Termin von bis zu 6 Wochen leider nicht zu vermeiden.
Zusätzlich hat sich Dr. El Hag in Rudow in den Ruhestand begeben. Die bisherige Lungenarztpraxis wurde von der KV jedoch an einen Internisten / Cardiologen vergeben.
Auch Dr. Warnecke in Kreuzwerg hat seine Zulassung verkauft an die Lungenklinik in Havelhöhe (Gatow/Spandau). Wie die bisherigen Patienten von Kreuzberg nach Gatow gelangen sollen, scheint der KV und vorallem den politisch Verantwortlichen völlig egal zu sein !

In den noch verbelibenden Praxen von Dr. Gebhardt / Dr. Petri, Dr. Fennel und Dr. Türkhan werden tageweise doppelt so viele Patienten behandelt, als Termine zu vergeben wären.
Die ohnehin sehr knappe „Taktzeit“ von 15 min. für neue Patienten und 10 min. für bereits bekannte Patienten (Praxis Dr. Gebhardt) kann unter diesen Umständen nicht mehr eingehalten werden.
Die Neuköllner Lungenärzte bieten dennoch weiterhin Qualität und Zuwendung ohne „auf die Uhr zu gucken“. Die Konsequenz sind jedoch unvermeidliche Wartezeiten.

Da Notfalltermine in den noch verbleibenden Praxen außerhalb der regulären Terminvergabe „dazwischen geschoben“ werden, können leider vereinzelt längere Wartezeiten auftreten (bis zu 4 h) , da Patienten mit regulären Terminen vorrangig behandelt werden . In dringenden Fällen ist ein Anruf des behandelnden Hausarztes erforderlich. Zwingend für die Vergabe eines Notfalltermins sind vollständige Unterlagen über Voruntersuchungen, eventl. Röntgenaufnahmen und die bisherige Therapie

COPD Arbeitskreis Berlin Neukölln

Sonntag, Dezember 17th, 2006

Der nächste COPD Arbeitskreis findet am Di. 20.2.07 um 19.00h im Seminarraum des Ärztehauses Karl-Marx-Str. 80, 12043 Berlin-Neukölln statt.

COPD Arbeitskreis : Praktische Lungenfunktionsdiagnostik -Arbeitsseminar mit praktischen Übungen-
Referent: Dr. Rainer Gebhardt

Anmeldung zum Arbeitskreis bitte per E-Mail ( info@praxis-gebhardt.de ) oder Fax: 623 42 85

Die Zertifizierung ist bei der Ärztekammer Berlin wird beantragt

Die weiteren COPD Arbeitskreise 2007 finden jeweils am Di. 8.5.07, 11.9.07 und 20.1.07 um 19.00h statt.

DMP Asthma / COPD nun auch in Berlin

Mittwoch, Dezember 13th, 2006

Die Vertreterversammlung der kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Berlin wird am 14.12.2006 die Einführung von Betreuungsprogrammen für chronisch Kranke (DMP=disease management program), die an Asthma oder COPD (chronisch obstruktiver Bronchitis) leiden, zum 1.1.2007 beschließen.
Die (freiwillige) Einschreibung der Patienten ist ebenso Voraussetzung für die Teilnahme, wie die Zertifizierung des Arztes (in der Regel des Lungenarztes). Zur Dokumentation ist ein Zusatz zum Computer-Abrechnungsprogramm der Praxis erforderlich. Bürokratie-bedingt wird daher noch einige Zeit vergehen, bis der erste Patient in eines der beiden DMP´s aufgenommen werden kann.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihre zuständige Krankenkasse oder sprechen Sie das Praxisteam der Lungenarztpraxis am Rathaus Neukölln bei Ihrem nächsten Besuch an. Wir halten Sie auf dem Laufenden !

Allergiker in Berlin und Brandenburg aufgepasst !

Dienstag, Dezember 12th, 2006

Wie jeder bemerken kann ist das Wetter für Ende Dezember zu warm. Das haben offenbar auch unsere Haselnusssträuche jetzt bemerkt: sie fangen nämlich an zu blühen !
Seit 2 Tagen ist ein zwar geringer, aber messbarer Haselpollenflug nachweisbar. Hier können Sie die aktuelle Pollenflug-Info abrufen !
Weitere Informationen finden Sie ebenfalls auf der Seite der Berliner Lungenarztpraxis am Rathaus Neukölln von Dr. Rainer Gebhardt und Dr. Michael Petri

Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs (Cervixcarcinom)

Sonntag, Dezember 10th, 2006

Als weltweit erster Impfstoff gegen eine Krebserkrankung steht jetzt Gardasil ® (Fa. MSD, u.a. Hersteller von Singulair ®, Fosamax ® und Maxalt ®) zur Verfügung. Warum ist dies für einen Lungenarzt von Bedeutung ? Weil ein Lungenarzt im Falle von Lungenmetastasen in die Diagnostik und Therapie dieser häufig auch bei sehr jungen Frauen tödlich verlaufenden Erkrankung miteinbezogen wird.

Die TK erstattet ab sofort als erste gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für eine Schutzimpfung zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) für weibliche Versicherte ab dem Alter von elf Jahren bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres.

Jedes Jahr erkranken über 6.500 Frauen in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs, für jede zweite verläuft die Krankheit tödlich. Das müsste nicht sein, denn Gebärmutterhalskrebs zählt zu den wenigen Krebsarten, deren Ursache man heute kennt. Er entsteht durch eine Infektion mit so genannten Humanen Papilloma Viren (HPV). Dieser HPV-Infektion kann mit einer Impfung vorgebeugt werden.

HPV-Viren werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Schätzungen zufolge kommen 70 Prozent der sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens mit dem HPV-Virus in Berührung. Beim Großteil bleibt dies folgenlos, die Infektion wird durch das Immunsystem abgeblockt. Die meisten Frauen sind dann immun gegen HPV-Viren und können nicht erkranken. Bei einigen klingt die Infektion jedoch nicht vollständig ab. Die Viren setzen sich in Zellen des Gebärmutterhalses fest, im schlimmsten Fall entsteht Krebs.

Mediziner empfehlen deshalb, Mädchen vor dem ersten Sexualkontakt mit einer Impfung zu schützen. Die Impfung besteht aus drei Einzeldosen, die in den Oberarm gespritzt werden. Nach der ersten Impfung sollten zwei Monate bis zur zweiten und weitere vier Monate bis zur dritten vergehen.

Abgerechnet werden können die Kosten der Schutzimpfung über die Versichertenkarte jedoch erst dann, wenn die regionalen Impfvereinbarungen dies vorsehen. Bis dahin erstattet die TK die Kosten für die ärztliche Impfleistung und den Impfstoff in voller Höhe. TK-Versicherte können daher die vom Arzt ausgestellte Privatrechnung bei ihrer Geschäftsstelle einreichen.

Fazit für alle Frauen < 18 Jahre: Impfen kann das Leben retten; daher bei der eigenen Krankenkasse nachfragen, ob die Kosten ebenso wie bei der TK übernommen werden !

Akute Atemwegsinfekte

Sonntag, Dezember 10th, 2006

Was ist der Unterschied zwischen einem bakteriellen Infekt und einem Virusinfekt?
Erkältungskrankheiten sind die häufigsten Erkrankungen der Atemwege, in vielen Fällen durch Schwächung des Immunsystems, z. B. durch Stress oder nach Kälteeinwirkung (kalte Füße !), ausgelöst.
Die typischen Symptome einer Erkältung sind Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Heiserkeit. Im Durchschnitt erkrankt jeder Mitteleuropäer 1-2 x jährlich an einer Erkältung. Bei Kindergartenkindern sind 5-10 Erkältungen pro Jahr nicht ungewöhnlich.
Im Allgemeinen (95 %) werden akute grippale Infekte durch verschiedene Viren und nur in wenigen Fällen
auch durch Bakterien hervorgerufen. Die Ursache für eine akute Bronchitis ist in der Regel ebenfalls zunächst eine Virusinfektion und verläuft in der Regel unkompliziert. Auf der durch Viren geschädigten Bronchialschleimhaut
können sich jedoch zusätzlich Bakterien ansiedeln und so eine sog. Superinfektion verursachen.
Die echte Grippe (Influenza), nicht zu verwechseln mit
einem „banalen“ grippalen Infekt, wird immer durch Influenzaviren hervorgerufen. Die Influenza ist eine schwere,
fieberhafte Erkrankung, die auch bei vorher Gesunden lebensbedrohend sein kann.In der Regel besteht bei der „echten“ Grippe hohes, anhalteendes Fieber, starker, schmerzhafter Husten, massive Muskelschmerzen, ein starker Leistungsverlust, jedoch KEIN Schnupfen !
Eine ernstzunehmende Form der Atemwegsinfektion ist
die Lungenentzündung (Pneumonie), die durch Bakterien, Viren oder (selten) Pilze verursacht wird.

Immunstärkende Mittel (z.B. Zink, retardiertes Vitamin C, Probiotica) und Schonung unterstützen das Immunsystem. Bakterielle Infekte können im Gegensatz zu Virusinfeekten mit Antibiotika behandelt werden.
Nicht jede banale Atemwegsinfektion sollte mit Antibiotika behandelt werden, um die zunehmende Resistenzentwicklung von Bakterien zu verhindern.

Um im Fall der Fälle für den Patienten das richtige Antibiotikum auswählen zu können, ist es sehr wichtig, Informationen über eventuelle vorherige Behandlungsversuche zu erhalten. DAHER, immer merken, welches Antibiotikum, wann, für welche Erkrankung in den vergangenen 6 Monaten schon angewendet wurde !!

Noch Fragen ? Das Team der Berliner Lungenarztpraxis am Rathaus Neukölln mit Dr. Rainer Gebhardt und Dr. Michael Petri berät Sie gern.

SLIT – die Alternative zur „klassischen subkutanen Hyposensibilisierung“

Dienstag, Dezember 5th, 2006

Als wirkungsvolle Alternative bietet sich die sublinguale Hyposensibilisierung an, bei der die Therapielösung mittels einer Dosierpumpe unter die Zunge getropft wird. Diese angenehme Therapie kann zu Hause durchgeführt werden (ca. 3 x wöchentlich, strikt regelmäßig !!) bei gleichzeitig sehr guter Wirksamkeit gegen die allergiebedingten Beschwerden. Voraussetzung ist neben der Regelmäßigkeit, die Anwendung einer hochdosierten Therapielösung (wie z.B. Staloral 300 ® ).
Eine sublinguale Hyposensilbilisierungstherapie kann auch noch mit Beginn des Pollenfluges begonnen werden !

Also: Für alle Allergiker-/innen ist nie zu spät um mit einer wirkungsvollen Basistherapie gegen die Allergie zu beginnen.

Entscheidung zur Hyposensibilsierung JETZT treffen !

Dienstag, Dezember 5th, 2006

Die Entscheidung über einer Hyposensibilisierung (SIT = spezifische Immuntherapie) sollte jetzt (Dezember 06) getroffen werden -zumindestens wenn mann an einem Heuschnupfen oder allergischen Asthma gegen Baumpollen leidet. Aufgrund der momentan sehr warmen Witterung ist mit einem sehr frühen Auftreten des Haselpollenfluges zu rechnen. Wer sich für eine klassische subkutane Hyposensibilisierungstherapie entscheidet, sollte die Steigerungsphase der Medikamente, die bis zum tatsächlichen Eintreten des Pollenfluges abgeschlossen sein sollte. Aufgrund Ihrer sehr guten Wirksamkeit bei gleichzeitig exzellenter Verträglichkeit und nur sehr kurzer Steigerungsphase empfehlen sich die Allergoide (z.B. Allergovit®, Purethal®, Pollinex Quattro® und Depigoid®) weitere Informationen.

Kohlenmonoxid (CO) in der Ausatemluft

Sonntag, Dezember 3rd, 2006

Als kleine „Gemeinheit“ können wir Lungenärzte den Kohlenmonoxidgehalt (CO) sowohl in der Ausatemluft in in der Maßeinheit ppm messen, als auch das an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin gebundene CO-Hb in % im Rahmen der Blutgasanlyse nachweisen. Nichtraucher erreichen lediglich CO-Hb Werte von max. 1 % (Grauzone bis 1,5 %), bzw. 6 ppm (Grauzone bis 9 ppm).
Da CO die Sauerstoffaufnahme durch seine irreversible Bindung an Hämoglobin (Hb) behindert, gibt uns die CO-Messung einen recht genauen Hinweis auf die tatsächliche Belastung des Körpers durch das Rauchen. Raucher in unserer Praxis mit einem Zigarettenkonsum bis 50 Zig. tgl. erreichen mit CO-Hb Werten von > 9 % höhere Bereiche als Patienten mit einer Rauchgasvergiftung (>8%, z.B. Feuerwehrleute, Patienten nach Wohnungsbrand). Der Durchschnittraucher mit 1 Schachtel täglich liegt bei einem CO-Hb von 4-5 %. Das bedeutet, dass 4-5 % des gesamten Blut-Hämoglobins wegen der Blockade durch das Rauchgas Kohlenmonoxid (CO) nicht mehr für den Sauerstofftransport zur Verfügung stehen.
Weitere Infos

GINA Guidelines

Sonntag, Dezember 3rd, 2006

Die überarbeitete Version der GINA Guidelines zur Diagnose und Therapie von Asthma bronchiale vom November 2006 ist jetzt im Internet abrugbar unter GINA Guidelines .
Ein Blick in die neuen Guidelines lohnt sich, da sich einiges geändert hat.